Medienprojekt Wuppertal

Veröffentlicht von soenmeztuerk am

Alles, was nicht nur das jugendliche Filmherz höher schlagen lässt, findet man im Medienprojekt Wuppertal umgesetzt. Die zahlreichen Dokumentationen reichen von Spiritualität bis Lehrermobbing. Auch in diesen Krisenzeiten gibt es reichlich zu filmen und zu erzählen, wie die „Corona Diaries“ zeigen.

Das Medienprojekt Wuppertal konzipiert und realisiert seit 1992 erfolgreich Modellprojekte aktiver Jugendfilmarbeit unter dem Motto “das bestmögliche Video für das größtmögliche Publikum”. Innerhalb kurzer Zeit entwickelte sich das “Medienprojekt” zur größten und ambitioniertesten Jugendfilmproduktion in Deutschland. Jugendliche und junge Erwachsene werden bei ihren eigenen Filmproduktionen unterstützt. Alle Projekte dienen der aktiven Medienerziehung und dem kreativen Ausdruck jugendlicher Ästhetiken, Meinungen und Lebensinhalte.

Name der Einrichtung:
Medienprojekt Wuppertal e.V.
Kontakt:
Hofaue 59
42103 Wuppertal
0202-563 2647
Ansprechpartner:
Andreas von Hören
info[at]medienprojekt-wuppertal.de
Zielgruppe:
Junge Menschen im Alter
von 14-28 Jahren

Die Formen der Filme sind Reportagen, Spielfilme, Animationen und Musikclips. Die (dokumentarischen) Filme sind i.d.R. subjektiv, reflexiv und erzählen so authentisch die Lebensgeschichten der Macher*innen, auch die Teile, wo sie selbst oder andere Probleme sehen. Themenschwerpunkte der Filmarbeit sind: Politische Bildung, sexuelle Aufklärung, Gewaltprävention, Sucht, Gesundheit, Schule, Tod, Interkulturelle und interreligiöse Bildung, Rassismus/ Rechtsextremismus, Psychosoziales, Spiritualität und Mediennutzung.

Im Rahmen der Arbeit des Medienprojekts werden jedes Jahr ca. 200 Kurzfilme von 800 aktiven Teilnehmer*innen produziert. Jeder Film bekommt eine Kinopremiere z.B. im Rahmen des Kurzfilmmagazins „Border Lines“, der Filmaktion NoClip, Filmworkshops oder thematischen Filmreihen. Ein Teil der Filme wird über den YouTube-Kanal des Medienprojekts publiziert. Nach dem Motto “Jugendliche klären Jugendliche am besten auf” werden thematische Filmreihen deutschlandweit über den eigenen Verlag als Download oder DVD für die Bildungs- und Aufklärungsarbeit vertrieben und erreichen so mehrere hunderttausend Zuschauer*innen. Durch ihre mediale Artikulation und deren Publikation erleben die jungen Menschen gesellschaftliche Partizipation und Selbstwirksamkeit. Neben der Vermittlung von Filmkunst und Medienkompetenz geht es um ein gegenseitiges Kennenlernen von jungen Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen, den Abbau von Vorurteilen und die Akzeptanz von Diversität.

Die Wuppertaler Jugendfilmproduktionen erreichten in den letzten Jahren Preisträgerschaften bei allen wesentlichen regionalen, bundesweiten und europäischen Jugendvideofestivals und werden regelmäßig quer durch alle Kanäle im Fernsehen gesendet. Die in Wuppertal entworfenen Modellkonzepte wurden in den letzten Jahren in vielen anderen Städten übertragen und angewandt.

Das Medienprojekt Wuppertal bietet auch Filmworkshops außerhalb von Wuppertal an, und Interessierte können bei uns auch ein Praktikum machen.

Corona Diaries. Junge Filme gegen den Untergang

In Wuppertal und Umgebung produzierten junge Menschen Kurzfilme als Tagebuch in der Corona-Krise, in welchen sie laufend mit Kameras und Handys die Ereignisse in ihrem eigenen Leben, in ihren Familien und in ihrem Umfeld dokumentierten und ihre Gefühle und Gedanken reflektierten. Die Kurzfilme zeigen das junge Leben in der zunehmenden Isolation: zuhause, im Supermarkt, draußen in der Umgebung. In Gesprächen in ihren Familien und in Selbstinterviews erzählen sie, was sie erleben, denken und fühlen, was ihnen an dem jeweiligen Tag wichtig war, von Highlights und Downern, welche Probleme sie gerade haben, wie es in den WGs, Familien und Liebesbeziehungen gerade läuft, wie sie mit den Nachrichten und Infos umgehen, die sie hören, wie sie mit Ängsten umgehen, welche Hoffnungen sie haben, was sie  vermissen, worauf sie sich freuen.

Die jungen Teilnehmer*innen wurden dabei künstlerisch begleitet von Medienpädagog*innen und professionellen Filmemacher*innen. Für die Filmarbeiten wurden 20 kleine Videokameras des Medienprojektes Wuppertal und die privaten Handys der Teilnehmer*innen genutzt. Für die Schnittarbeiten wurden 7 Laptops des Medienprojektes Wuppertal mit Filmschnittprogrammen an die Beteiligten verliehen. Dreh, Schnitt und Beratung vollzogen sich privat von Zuhause sowohl bei den jungen Teilnehmer*innen als auch bei den Projektmitarbeiter*innen, die vom Homeoffice arbeiten. Das täglich produzierte Filmmaterial wurde regelmäßig von den Teilnehmer*innen hochgeladen. Zum Teil wurde es von ihnen selbst nachbearbeitet, zum Teil wurde es von beteiligten jungen Menschen in Absprache mit ihnen an Laptops bearbeitet und verkürzt. Täglich wurde von Mitte März bis Mitte Juni ein Zusammenschnitt mehrerer Filmtagebücher auf dem YouTube-Kanal des Medienprojektes Wuppertal publiziert und so die Geschichte der Corona-Krise aus junger Perspektive erzählt. Das Filmprojekt sollte ein Mittel gegen die Ohnmacht sein, eine positive künstlerische Selbstbeschäftigung, um jungen Menschen in ihrer Verschiedenheit eine Stimme zu geben, damit wir alle Oberwasser behalten in schwierigen Zeiten. Filme können bewegen!

Hier können Sie reinschauen in die Corona Diaries.

Webseite der Einrichtung: http://www.medienprojekt-wuppertal.de und
http://www.filmdeinfilm.de

Text und Bildmaterial: Medienprojekt Wuppertal

Kategorien: TdM vor Ort