Aktion vor Ort: MdL Thomas Nückel (FDP) informierte sich in der Grundschule Vellwigstraße und in der Verbraucherzentrale Herne
(Bild: MdL Thomas Nückel (FDP) informierte sich in der Grundschule Vellwigstraße und in der Verbraucherzentrale Herne)
Schon vor vier Jahren war der Abgeordnete Thomas Nückel auf Vermittlung des Grimme-Instituts in der Grundschule an der Vellwigstraße in Herne zu Gast, um die ersten Umsetzungsversuche beim Medienpass-Projekt zu beobachten. Aus dem Kontakt zur Grundschule wurde vor drei Jahren mittlerweile auch eine Patenschaft.
Als Zeus-Zeitungspate der Grundschule verband er deshalb in diesem Jahr seinen Einsatz beim bundesweiten Tag des Vorlesens mit einem Besuch der Medienkompetenzprojekte vor Ort. Die Schule verfolgt nach wie vor das Projekt mit großem Engagement und ist auch ordentlich dafür ausgerüstet. Besonders stolz ist die Medienkompetenz-Lehrerin Anja Schuhmacher auf den eigenen Medienraum mit großzügigen Computerarbeitsplätzen für die Schüler.
Etwas hat sich in den letzten Jahren geändert: Das Phänomen, das nicht selten die Kleinsten fitter an den Geräten waren als ihre Eltern stimmt so nicht mehr. Die Eltern sind bestens ausgerüstet und aktiv im Netz unterwegs, die Sprösslinge eifern ihnen nach. Leider kommt das Nutzerverhalten auch vieler Erwachsener mit dem Knowhow in Fragen der Medienkompetenz nicht nach. Da wollte man im Internet nur kostenlose SMS versenden oder neue Bauanleitungen ausprobieren: Und plötzlich flattert eine hohe Rechnung ins Haus, weil der „Nutzerclub mit Gewinnchancen“ sich als 3-jähriges Abo entpuppt.
Hier kommt die Verbraucherberatung ins Spiel. Denn Erwachsene, wie Kinder und Jugendliche, werden bewusst getäuscht. Angebote sind so gestaltet, dass deren Nutzung auf den ersten Blick kostenlos erscheint.
Veronika Hensing von der Verbraucherzentrale Herne stellt erschwerend fest, dass viele Menschen ihre Rechnungen, die dann oft auch nur per Email kommen, nicht mehr ausdrucken und Zusatzkosten zunächst nicht bemerken. Doch man könnte, wenn Minderjährige beispielsweise den vermeintlich kostenlosen Vertrag abgeschlossen haben, mit einem Schreiben der Erziehungsberechtigten den Vertrag widerrufen. Die Beratungsarbeit leistet die Verbraucherzentrale auch in Fragen der Nutzungsbedingungen und Datenschutzerklärungen von WhatsApp und Facebook, die beispielsweise ihre Nutzerinformationen „teilen“.
Besonders freut sich Thomas Nückel noch auf den Besuch des Elternabends des katholischen Familienzentrums Sankt Antonius in Herten, der ganz kurzfristig aufgrund einer Erkrankung verschoben werden musste. Aber er konnte mit der Jugend- und Kinderschutzbeauftragten der Stadt Herten Sylvia Steffan, die in der Landesanstalt für Medien sich zur medienpädagogischen Referentin hat fortbilden lassen, über die Motive für das Veranstaltungsangebot plaudern.
Das Familienzentrum St. Antonius Herten verfügt über einen Sprachheilkindergarten, insgesamt besuchen 100 Kinder die Einrichtung. Eltern mit einem Migrationshintergrund sind trotz katholischer Konfessions-Ausrichtung vertreten. Die Einrichtung liegt in der Innenstadt, es handelt sich um einen Sozialraum mit hohem Begleitungs- und Informationsbedarf. – Und leider werden Eltern, die es bitter nötig haben, trotz Nachmittagsbetreuung der Kinder, oftmals nicht erreicht. Es fehlen vielleicht wohl auch Marketing-Strategie für die Einrichtungen.